Gesundes Leben – Mentales Anti-Aging
Alt ist, wer sich so fühlt…
Gesundes Leben – Mentales Anti-Aging
Alt ist, wer sich so fühlt…
Alt werden ist nicht leicht und es bringt viele Herausforderungen mit sich:
Der Körper zwickt, die eigene Endlichkeit rückt mehr ins eigene Bewusstsein und dann ist das Gedächtnis auch nicht mehr so wie es mal war…
Dank der Neuroplastizität des Gehirns, haben wir in jedem Alter die Möglichkeit neue Fähigkeiten zu erlernen und uns an neues anzupassen. Unser Gehirn hat altersunabhängig die Fähigkeit sich zu regenerieren, sowohl anatomisch als auch funktionell. Das heißt, es ist in der Lage neue neuronale Verbindungen aufzubauen, wenn neue Informationen verfügbar sind oder vorhandene neuronale Bahnen beschädigt sind. Doch hier ist die Forschung erst am Anfang und man darf sich auf neue Erkenntnisgewinne freuen.
Dies zeigt allerdings: Man ist nie zu alt, um Neues zu lernen. Und es zahlt sich aus, mental fit zu bleiben!
Jeder wird alt, aber keiner möchte es sein.
Alter und vor allem das Älterwerden ist ein oftmals negierter und negativ besetzter Veränderungsprozess, der erst durch körperliche Beschwerden bewusst wahrgenommen wird. Damit einhergehend steht die Konfrontation mit klischeehaften Nomenklaturen wie „Silver Agers“, „Golden Oldies“, u.v.w.m., die mit der positiven Aussicht eines eigenständigen Lebens im Alter einhergehen. Jedoch finden sich dazu kontrastierend medial verwendete Begriffe wie „Pflegelawine“, „Sterben in Würde“, etc. und lassen Alter als gesellschaftliche Schwierigkeit und persönliche Qual erscheinen (Bäcker, 2013).
In dieser noch jungen Auseinandersetzung mit der Altersdebatte und Begrifflichkeiten wie den „jungen Alten“ spricht man auch vom Ausgangspunkt des „dritten Alters“. Diese neue Altersdefinition wartet mit Idealen wie Vitalität, Aktivität und vor allem körperlicher Leistungsfähigkeit auf und verbirgt dadurch sämtliche Kennzeichen des Alters bzw. hohen Alters. Durch diese neue Idealisierung entsteht eine von Amrhein (2008) als junge Altersgesellschaft tituliertes Normativ mit dem Sujet der Jugendlichkeit als Lebensstil. (Amrhein, 2008) „Junge Alte“ sind durch diese intensive Fokussierung auf Vitalität und Aktivität ebenso mit einem gesellschaftlichen Leistungsdenken konfrontiert, dessen Folge eine Tabuisierung von „Alter“ und den damit einhergehenden Altersprozessen ist. (Pichler, 2010) Der negative Einfluss stereotyper Sichtweisen auf den Alterungsprozess durch Angst, fehlende Motivation, etc. wurde durch Studien (Levy, 2003; Levy & Leifheit- Limson, 2009) belegt.
Die besondere Komplexität des „dritten Alters“ zeigt sich auch durch Rollenverluste in verschiedenen Bereichen wie bspw. den Eintritt in die nachelterliche Phase, die Pensionierung, dem Ableben des Lebenspartners, sowie defizitären Prozessen in verschiedensten Bereichen wie etwa der eigenen (Pflege)Bedürftigkeit und/oder dem Verlust der Selbstbestimmtheit.
In diesem Zusammenhang zeigt sich auch, dass eine Förderung der individuellen Ressourcen wie bspw. Zuversicht und der Förderung des Gedächtnisses mit „erfolgreichen Altern“ in Verbindung gebracht werden kann.