Wie erlernt man Achtsamkeit?
Jede Alltagssituation kann für ein Aufmerksamkeitstraining verwendet werden. Das wertfreie Lenken seiner Aufmerksamkeit auf die eigene Atmung oder die eigenen Sinne ist im Zug, an der Haltestelle und auch in der Arbeit möglich. Stellen Sie sich hierzu einfach die Frage: Was sehe ich? Was höre ich? Was rieche ich? Was schmecke ich? Was fühle ich?
Auch kann man sich die Frage stellen: Was habe ich heute schönes erlebt? Wofür bin ich dankbar?
Dankbarkeit hilft der Aufmerksamkeit und sie hat gesundheitsfördernde Aspekte. Sie macht glücklich, stärkt das Immunsystem und stabilisiert unsere Psyche.
Eine Geschichte, die zum Nachahmen einladen möchte:
Es war einmal ein Bauer, der steckte jeden Morgen eine Handvoll Bohnen in seine linke Hosentasche. Immer, wenn er während des Tages etwas Schönes erlebte, wenn ihm etwas Freude bereitete, er einen Glücksmoment empfunden hatte – etwas, wofür er dankbar war –, nahm er eine Bohne aus der linken Hosentasche und gab sie in die rechte.
Am Anfang kam das nicht häufig vor. Aber von Tag zu Tag wurden es mehr Bohnen, die von der linken in die rechte Hosentasche wanderten. Der Duft der frischen Morgenluft, der Gesang der Amsel auf dem Dachfirst, das Lachen seiner Kinder, das nette Gespräch mit einem Nachbarn – immer dann kam eine Bohne von der linken auf die rechte Seite.
Bevor er am Abend zu Bett ging, betrachtete er die Bohnen in seiner rechten Hosentasche. Bei jeder Bohne konnte er sich an ein schönes Erlebnis erinnern. Dann schlief er zufrieden und glücklich ein – auch an den Tagen, an denen er nur eine einzige Bohne in seiner rechten Hosentasche fand.